Vorfälle in Unterfranken
ZurückAschaffenburg
Bei der Demonstration »Grüner Wahnsinn ohne mich« von der »Bürgerinitiative Franken« in Aschaffenburg wurden mehrere antisemitische Inhalte gezeigt. Mehrfach wurden antisemitische Aufkleber und Plakate der verschwörungsideologischen Medienplattform AUF1 gezeigt. Darauf steht: »Demnächst auch in ihrem Land. The Great Reset. ‚Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein.‘ Klaus Schwab, WEF«. Außerdem sind darauf die Gesichter von Klaus Schwab, Bill Gates, Anthony Fauci, Henry Kissinger und George Soros zu sehen. Insbesondere letzterer ist ein verbreitetes antisemitisches Feindbild und steht als Chiffre für »die Juden«. Zudem war ein Schild zu sehen, auf dem stand: »CORONACAUST AUFKLÄREN TÄTER VERURTEILEN«. Dieses verharmlost die Schoah.
Bad Neustadt an der Saale
Ende Juni fand eine Gästeführerin in Bad Neustadt an der Saale auf dem dortigen namenlosen Denkmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden einen Stein mit einem Hakenkreuz, das über einen Davidstern gemalt worden war. Über und unter dem Davidstern waren blaue Linien wie bei der israelischen Flagge.
Kitzingen
Ein etwa 30-jähriger Mann schlug im Vorbeigehen gegen ein Glasornament an der Seitentür der ehemaligen Synagoge Kitzingen. Dabei entstand ein 30 Zentimeter großes Loch.
Schweinfurt
Auf der verschwörungsideologischen Kundgebung »Franken steht zusammen! Mittelstand retten - Grünen Wahnsinn stoppen!« in Schweinfurt wurden antisemitische Schilder gezeigt. Auf einem war ein gelber Stern mit der Aufschrift »Impfgegner« abgebildet, wodurch die Schoah relativiert wurde. Zudem gab es mehrere Schilder, die Bill Gates und George Soros als Feinde markierten, zum Beispiel durch ein Plakat mit der Überschrift »The Great Reset«. Die gezogene Verbindung zwischen einer Verschwörungsideologie und Juden als vermeintliche Verschwörer entspricht dabei einem typischen Motiv des modernen Antisemitismus, in welchem Juden als geheime Strippenzieher, die für das Übel der Welt verantwortlich seien, imaginiert werden.
Würzburg
Auf der Demonstration »Solidaritätsdemo für Palästina« wurden mehrere antisemitische Schilder gezeigt. Auf einigen wurde die Shoah relativiert oder die Schlussstrichforderung propagiert. Israel wurde zudem mehrfach mit Anspielungen auf die antijudaistische Ritualmordlegende dämonisiert. Israel wurde auch delegitimiert und das Existenzrecht abgesprochen, zum Beispiel durch die Darstellung einer Karte des gesamten Staatsgebietes Israels inklusive der palästinensischen Gebiete, die mit der palästinensischen Fahne hinterlegt war. Zudem wurde zum Boycott von Unternehmen mit Verbindungen nach Israel aufgerufen und die Verschwörungsideologie von angeblich kontrollierten Medien durch ein nicht näher definiertes »they« verbreitet: »The may control the media But we CONTROL OUR MINDS«. Das Schild spielt auf die antisemitische Legende von angeblich jüdisch-kontrollierten Medien an.