Vorfälle in Mittelfranken
ZurückAnsbach
Einer Einrichtung der Erwachsenenbildung wurden am ersten Märzwochenende zwei kommentierte Zeitungsausschnitte in den Briefkasten geworfen. Ein Artikel widmete sich einer Veranstaltungsreihe unter Beteiligung der betroffenen Einrichtung. Darin war ein Foto eines Veranstalters abgedruckt. Auf das Foto wurde mit Kugelschreiber »Judenfreunde« geschrieben. Unter der Überschrift hieß es: »Vorsicht -> Freie Meinungsäußerung«. Ein zweiter Zeitungsartikel behandelte eine Versammlung zum Krieg gegen die Ukraine. Darauf wurden mehrere antisemitische Kommentare und Verschwörungserzählungen hinterlassen: »Darf man sich noch äußern?? Die Juden zensieren unsere Medien!«, »Was soll das? Juden sind auch Verbrecher!«
Erlangen
Am 31. März entdeckte eine Passantin in der Erlanger Sieboldstraße einen antisemitischen Aufkleber der verschwörungsideologischen Medienplattform AUF1. Darauf steht: »Demnächst auch in ihrem Land. The Great Reset. ›Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein.‹ Klaus Schwab, WEF«. Außerdem sind darauf die Gesichter von Klaus Schwab, Bill Gates, Anthony Fauci, Henry Kissinger und George Soros zu sehen. Insbesondere letzterer ist ein verbreitetes antisemitisches Feindbild und steht als Chiffre für »die Juden«.
Fürth
(Symbolbild)
Auf einer unerwartet großen Coronademo am 11. Dezember in Fürth trug mindestens eine Teilnehmerin einen gelben Stern an der Brust. Der Vergleich des Umgangs von Ungeimpften im Zuge der Coronapandemie mit der Verfolgung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus ist eine Verharmlosung der Schoa.
Nürnberg
Auf der Kundgebung »Solidarität mit Palästina« am Nürnberger Kornmarkt wurden antisemitische Reden gehalten und antisemitische Schilder gezeigt. Es wurde auch das Lied »Leve Palestina« (auf deutsch »Lebe Palästina«) abgespielt, in dem das Abfeuern von Raketen auf Israel sowie der Angriff auf israelische Soldaten und Polizisten glorifiziert wird. In den Reden uns auf mehreren Schildern wurde die Schoah verharmlost, auf einem davon stand: »1 Holocaust does not justify another«. Zudem wurde der Verschwörungsmythos vom alles beherrschenden Juden verbreitet: »I always thought Israel Controls Gaza, but today I realize Israel controls all countries except Gaza«. Zudem wurde Israels Existenzrecht bestritten.
Schwabach
Am 2. November beschädigten Unbekannte laut einem Polizeibericht ein Informationsschild zum Gedenken an jüdisches Leben in Schwabach. Ein identisches Schild, welches an der gleichen Straßenlaterne angebracht war, wurde bereits in den ersten Oktoberwochen beschädigt.